Augsburg. Ein Abbruchgebäude in der ehemaligen Sheridan-Kaserne und strömender Dauerregen lieferten am 07.06.2008 optimale Bedingungen für eine Übung, bei der unseren Helfern vielfältige Aufgaben zukamen. Gegen 8:30 Uhr trafen unsere technischen Züge am Übungsort ein. Das Gebäude war bereits komplett eingenebelt worden und die Nebelmaschine lief immer noch auf voller Leistung. Im Inneren war außer Rauch absolut nichts mehr zu sehen.
Nach der Prüfung auf explosive und sonstige Gase konnte mit der Erkundung des Kellers bei Sichtweiten von nicht einmal 10 cm begonnen werden. Unter schwerem Atemschutz und an Sicherungsleinen stiegen die Helfer über ein Fenster in einem engen Lichtschacht in den Keller ein, da das Treppenhaus nicht mehr begehbar war. Demnach war auch für die anderen Gruppen der Zugang in die oberen Geschosse nur über die Fernster oder durch die Wand möglich.
Als die Erkundung des Gebäudes beendet war, wurden die Rettungskräfte an verschiedenen Stellen und mit den unterschiedlichsten Techniken aktiv, um zu den Verunglückten vorzudringen. Dazu war es unter anderem nötig, eine Stahltüre und eine Gittertüre zu öffnen, die unsere THW-Jugend vorher verriegelte. Auch die Türgriffe wurden entfernt, um es den "Großen" nicht ganz so leicht zu machen. An anderer Stelle versperrte ein vergittertes Fenster den Weg. Auch ein Wanddurchbruch musste erstellt und verschiedene andere Aufgaben gelöst werden, um alle Verletzten sicher aus dem Gebäude retten zu können.
Nach 3 Stunden waren alle froh, dass die Übung bei diesem Wetter beendet wurde. Überwiegend zufriedenstellend war auch der Ausgang der Übung zu bewerten. Es stellte sich aber auch heraus, dass unter den vorherrschenden Witterungsverhältnissen, mit teils heftigen Regenschauern, ein paar Arbeitsvorgänge nicht ganz so leicht von der Hand gingen wie sonst. Diese gilt es nun in den kommenden Ausbildungen zu optimieren, um auf den Ernstfall in jeder Situation vorbereitet zu sein und Leben retten zu können.
Ein besonderer Dank gilt auch bei dieser Übung unseren jungen Helfern aus der THW-Jugend, die sich als Verletztendarsteller und beim „präparieren“ der Unglücksstelle recht einfallsreich zeigten und tatkräftig mit anfassten.
Dieter Seebach (BÖH) 22.06.2008
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