Augsburg. Am Freitag, 06.11.2009 haben wir auch in diesem Jahr wieder zu unserem Herbstempfang eingeladen.
Ernennung zum Ortsbeauftragten - Gleich im ersten Programmpunkt wurde unserem neuen Ortsbeauftragten, Wolfgang Meßmer, offiziell die Ernennungsurkunde zum Ortsbeauftragten von Walter Huber, Geschäftsführer des Geschäftsführerbereiches München, feierlich übergeben. Er übernahm damit das Amt von Peter Fäustlin. Die Helferinnen und Helfer des OV Augsburg gratulieren Wolfgang Meßmer zur Ernennung und bedanken sich gleichzeitig bei Peter Fäustlin für sein Engagement als Ortsbeauftragter in den letzten Jahren.
In seiner ersten Rede als Ortsbeauftragter begrüßte Wolfgang Meßmer die etwa 120 Gäste, die unserer Einladung gefolgt waren. Darunter die Bundestagsabgeordneten Heinz Paula und Dr. Christian Ruck, der Ordnungsreferent der Stadt Augsburg, Walter Böhm, Frau Steinmetz-Maaz von der Regierung von Schwaben, der Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Augsburg, Frank Habermaier und dessen Stellvertreter Dr. Andreas Graber, der Sachgebietsleiter Zivil- und Katastrophenschutz, Reinhard Wamser, Vertreter des Augsburger Stadtrates, der Polizei, der Justiz, der Bundeswehr, vieler befreundeter Hilfsorganisationen, der Presse, unsere Freunde, Gönner und Sponsoren des THW, die THW-Kameraden anderer Ortsverbände, der Geschäftsstelle München uvm.
Im wesentlichen appellierte Wolfgang Meßmer in seiner Antrittsrede, die Sie am Ende dieses Berichtes auch komplett nachlesen können, an die anwesenden Bundestagsabgeordneten, sich die dramatischen Auswirkungen einer geplanten Verkürzung des Wehrdienstes für Hilfsorganisationen, die auf zivil- und ersatzdienstleistende Menschen angewiesen sind, noch einmal vor Augen zu führen und darüber nachzudenken. In diesem Zusammenhang betonte er auch die Wichtigkeit einer engagierten Jugendarbeit, guter Helferwerbung und einer engen Bindung der Helferinnen und Helfer an das THW für die Zukunft.
Grußwort der Stadt Augsburg - Im Anschluss übermittelte Ordnungsreferent Walter Böhm die Glückwünsche und Grüße der Stadt Augsburg, bedankte sich bei Wolfgang Meßmer für seinen bisherigen Einsatz im THW und wünschte ihm für seine Tätigkeit als Ortsbeauftragter in den kommenden 5 Jahren viel Erfolg und alles Gute.
THW im Überblick - Im folgenden Programmpunkt wurde den Besuchern in einer kleinen Präsentation die Struktur des THW bundesweit und in ihrer Region dargestellt, um sich so besser ein Bild über die Leistungsfähigkeit des THW machen zu können. Im speziellen auch die des Ortsverbandes Augsburg mit seinen zwei Technischen Zügen, den Fachgruppen Räumen, Infrastruktur und Sprengen und den 15 zur Verfügung stehenden Einsatzfahrzeugen mit vielseitiger Ausstattung zur örtlichen Gefahrenabwehr.
Eine positive Bilanz konnte auch im Rückblick auf den THV-Dienst, den wir zusammen mit den Kollegen vom OV Friedberg auf der Autobahn A8 fahren, gezogen werden, die zweifellos auf die äußerst positive Zusammenarbeit mit der Autobahnpolizeistation Gersthofen, der a+ autobahnplus A8 Services und den anderen Rettungsdiensten zurückzuführen ist. So konnten wir im vergangenen Jahr für mehr Sicherheit auf unserer Autobahn sorgen. Auch noch einmal „Danke" nach Friedberg.
Ehrungen - Walter Huber und Wolfgang Meßmer nahmen dann im Anschluss die Ehrungen unserer verdienten Mitglieder vor. Anja Deißer, Michael Braßler und Patrick Angerer nahmen das THW Ehrenzeichen in Gold für besondere Leistungen entgegen. Herzlichen Glückwunsch hierfür.
Eine Ehrung der besonderen Art stand noch bevor. Norbert Rother wurde für seine 50-jährige THW-Mitgliedschaft ausgezeichnet. Am 01.10.1959 war Norbert Rother ins das THW Augsburg eingetreten und viele Jahre in diversen Positionen aktiver Helfer. Von 1979 bis 1988 leitete und prägte er den Ortsverband Augsburg als Ortsbeauftragter und war parallel 1. Vorstand des THW Helfervereines Augsburg, zu dessen Gründungsmitgliedern er zählt und dem er auch heute noch angehört.
Norbert Rother wurde 1967 mit dem Helferzeichen in Gold und 1980 mit dem Helferzeichen in Gold mit Kranz ausgezeichnet. Der Ortsverband Augsburg und der Helferverein Augsburg gratulieren herzlich zum Jubiläum und bedankt sich für seine unbezahlbar wertvollen Dienste um und für das THW in Augsburg.
Gemütlicher Abend - Anschließend waren unsere Gäste eingeladen, mit uns den verbleibenden Abend bei gutem Essen und Trinken und bei interessanten und anregenden Gesprächen zu verbringen.
Danksagung - Ein großes „Danke schön" möchte ich, wie die letzten Jahre auch schon, an unser Küchenteam und die Jugend richten, die durch ihre Unterstützung maßgeblich zum Gelingen des Abends beitrugen.
Um eine Veranstaltung wie diese durchzuführen und die Erhaltung und Beschaffung von ergänzendem Material und Fahrzeugen für die örtliche Gefahrenabwehr (usw. usw.) zu realisieren, ist es unumgänglich, zusätzliche Mittel dafür aufzubringen. Deshalb möchten wir uns besonders bei Peter Gruber von der Firma Gruber Bau, bei Max Hartig von der Firma Hartig GmbH und bei Dr. Sebastian Priller von der Brauerei Riegele bedanken, die die Durchführung dieses Abends durch ihre großzügigen Spenden ermöglichten und uns auch immer wieder zur Seite stehen.
Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ)
Augsburg, 07.11.2009
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Auszug aus der Antrittsrede von Wolfgang Meßmer:
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Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Freunden und Förderern des THW's, und das nicht nur für ihr Kommen, sondern auch für die Unterstützung im zurückliegenden Jahr. Mein besonderer Dank gilt hier Herrn Max Hartig von der Fa. Hartig, Herrn Peter Gruber von der Fa. Gruber Bau und Herrn Dr. Priller von der Brauerei Riegele, die sich nicht nur in unserem Verein der Freunde und Förderer des THW OV Augsburg engagieren, sondern heute auch durch eine großzügige Spende für unser leibliches Wohl sorgen.
Täglich ist zur Zeit aus den Medien zu entnehmen welche, zum Teil dramatischen, Auswirkungen die geplante Verkürzung des Wehrdienstes für Hilfsorganisationen haben werden, die für ihre Arbeit auf Zivildienstleistende angewiesen sind.
Die Verkürzung des Wehrdienstes betrifft natürlich auch das THW, da sie eine Reduzierung der Mindestverpflichtungszeit bei den vom Wehrdienst freigestellten THW-Helfern zur Folge haben wird. Konkret bedeutet dies, dass sich die Mindestverpflichtungszeit von derzeit 6 Jahren auf 4 Jahre reduziert. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Reform auch auf bestehende Dienstverhältnisse Anwendung findet, sodass zum 01.01.2011 ein Drittel der Helfer, die bei uns als Freigestellte Dienst leisten, das THW verlassen könnten.
Was bedeutet das für die künftige Einsatzbereitschaft des THW's in Augsburg?
Rund 45% unserer aktiven Helfer nehmen keine Freistellung in Anspruch und sind somit nicht von der Änderung betroffen. Außerdem befinden sich derzeit über 20 Helfer in Ausbildung, die uns nach Ablegung der vorgeschriebenen Prüfung noch mehrere Jahre zur Verfügung stehen werden. Dazu kommen nochmals 7 Junghelfer, die im Laufe des nächsten Jahres in die Basis-I-Ausbildung einsteigen. Wie Sie sehen, können wir den Folgen, die sich aus der Reduzierung des Wehrdienstes ergeben, einigermaßen gelassen entgegen sehen.
Die aktuelle Situation zeigt aber wie wichtig eine engagierte Jugendarbeit und eine gute Helferwerbung ist. In diesen Aufgabenfeldern sehe ich einen Schwerpunkt für die künftige Arbeit des Ortsverbands. Nicht minder wichtig ist es, die vorhandenen Helferinnen und Helfer stärker an das THW zu binden und zur freiwilligen Mitarbeit über den Freistellungszeitraum hinaus zu motivieren. Nur so kann im Ortsverband eine angemessene Altersstruktur entstehen, qualifizierte Führungskräfte gewonnen und Fachkompetenz erhalten werden. Auch daran werden wir weiter arbeiten.
Einem aufmerksamen Beobachter der Koalitionsverhandlungen konnte nicht entgehen, dass die Abschaffung der Wehrpflicht in der Diskussion stand. Wer solche grundsätzliche Änderungen in Betracht zieht, kann auch auf den Gedanken kommen, dass sich der Bund aus dem Zivilschutz zurückziehen könnte. Damit würde aber eine tragende Säule im Aufgabenspektrum des THW entfallen und letztlich die ganze Organisation in ihrer bisherigen Form in Frage gestellt werden. Derartige Überlegungen erscheinen gerade in Zeiten knapper Kassen verlockend. Um so mehr freut es mich, dass sich die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag ausdrücklich zum Bevölkerungsschutz und zum THW bekannt haben. Ich darf hier kurz aus dem Koalitionsvertrag zitieren:
„Deutschland ist mit seinem Bevölkerungsschutz, der auf den Kompetenzen und Ressourcen des Bundes, der Länder, der Kommunen und Hilfsorganisationen aufbaut, gut aufgestellt. Wir werden das Technische Hilfswerk und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf der Basis einer den aktuellen Anforderungen entsprechenden Strategie als tragende Säulen eines modernen Bevölkerungsschutzes weiterentwickeln."
Hier darf ich an die anwesenden Bundestagsabgeordneten Herrn Paula und Herrn Dr. Ruck appellieren:
Sorgen Sie bitte dafür, dass dieser Passus mit Leben erfüllt wird und bedenken Sie dabei, dass es wichtig ist, dass das THW mit einsatzkräftigen Einheiten auch in der Fläche präsent ist.
Besonders am Herzen liegt mir die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den Ortsverbänden im Geschäftsführerbereich sowie mit unseren Nachbarortsverbänden. Als Beispiel darf ich hier erwähnen:
die Zusammenarbeit im Sprengbereich mit dem Ortsverband Donauwörth,
den THV-Dienst auf der A 8, den wir gemeinsam mit dem Ortsverband Friedberg fahren. Zur Erklärung für alle „Nicht-THWler": THV bedeutet Technische Hilfe auf Verkehrswegen. An dieser Stelle auch meinen herzlichen Dank an die Autobahnpolizei Gersthofen für die gute Zusammenarbeit.
Die kollegiale Hilfe des Ortsverbands München-Ost bei unseren Reifenproblemen mit dem Radlader.
oder
die gemeinsam mit dem Ortsverband Landsberg durchgeführte technische Unterstützung des Diözesanjugendfestes in St. Ottilien
Herzlich bedanken möchte ich mich auch beim Team der Geschäftstelle für die Unterstützung, die ich in der Übergangszeit, in der mir die kommissarische Leitung des Ortsverbandes übertragen war, erhalten habe. Dies gilt selbstverständlich auch für meine Ortsbeauftragtenkollegen.
Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Augsburg, 06.11.2009
Wolfgang Meßmer
Ortsbeauftragter für Augsburg
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