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Veranstaltungen - Meldung vom 09.01.2006

Fahrzeugumbau der Fachgruppe Infrastruktur

Augsburg. In mehr als 630 Arbeitsstunden wurden im letzten Jahr die Fahrzeuge der Fachgruppe Infrastruktur so an die veränderte Ausstattung angepasst, dass den Helfern nun zwei Fahrzeuge zur Verfügung stehen, die speziell für ihr Einsatzgebiet optimiert wurden.

Die Grundidee des Fahrzeugkonzeptes war von Anfang an, zwei getrennt einsetzbare Fahrzeuge aufzubauen, die in den THW Kernaufgaben Bereitsstellung von Licht und Pumpkapazität einsetzbar sein sollten aber gleichzeitig auch in Kombination eine optimale Ergänzung darstellen mussten. Da zu den Kernaufgaben der Infrastrukturgruppe Arbeiten an Strom-, Wasser- und Gasleitungen sowie Ölwehr gehören, sollte der Umbau auch diesen speziellen Anforderungen gerecht werden. Ein Teil der Geräte und des Materials sollte zudem modular verlastbar bleiben, weshalb auf beiden Fahrzeugen eine Aufnahme für Zargesboxen integriert werden sollte.

Dazu wurde der Mannschaftslastwagen Typ III (MLW III) zum Basisfahrzeug der Fachgruppe umgebaut, während der Mannschaftslastwagen Typ II (MLW II), ein Unimog Typ 1300 BW für die zusätzlichen schweren Komponenten sowie als Materialtransporter vorgesehen wurde. Es stellte sich allerdings schnell herraus, das der Gerätekoffer des MLW III relativ ungeeignet zur Aufnahme der zahlreichen Spezialwerkzeuge der Fachgruppe war, eine großräumige Umgestaltung des kompletten Kofferaufbaus stellte sich als unumgänglich herraus.
In zahlreichen Arbeitsstunden wurde ein Großteil des gesamten Fahrzeugaufbaus neu strukturiert, ein Werkzeugschrank eingepasst, Schubladen versetzt, Auszugfächer eingebaut und eine ausziehbare Werkbank ins Langfach integriert. Ebenso wurde eine fahrzeuginterne 230V Verteilung eingerichtet, die mit einem Einspeisepunkt am Stromaggregat versehen ist. Damit lässt sich an der Einsatzstelle schnell und unproblematisch eine Stromverteilung aufbauen.
Dem Sicherheitsaspekt im Einsatz trägt ebenfalls eine moderne Umfeldbeleuchtung am Fahrzeugaufbau Rechnung, mit der sich sofort nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle die Umgebung des Fahrzeugs ausleuchten lässt. Zudem kann diese durch einen 5m Lichtmast am Fahrzeug schnell ergänzt werden und so zusammen mit den verlasteten Beleuchtungsmitteln zu einer großflächigen Beleuchtung erweitert werden. Durch die neue Aufteillung des Gerätekoffers konnte auch den unterschiedlichen Fachbereichen Rechnung getragen werden. Während auf der Fahrerseite vorwiegend Fachwerkzeuge aus dem Sanitärbereich, sowie Pumpenausstattung, Werkzeugkoffer und Geräte zur Metallbearbeitung zu finden sind, wurden auf der Beifahrerseite Kabeltrommeln unterschiedlicher Dimensionen, Verteilersätze, Scheinwerfer, ein 5kVA Agreggat und Elektrofachwerkzeuge verlastet.
Darüber hinaus wurden Ölwehrgeräte und zusätzliche Komponenten, wie ein Greifzug, eine Motorkettensäge sowie eine Ausziehleiter auf dem Fahrzeug untergebracht.

Die Erweiterung dieser Basiskomponente stellt nun der MLW II dar. Dessen Plane-Spriegel -Aufbau wurde ebenfalls den Anforderungen entsprechend komplett neu gestaltet. Kernstück bildet hierbei eine integrierte Werkbank an der Frontseite des Aufbaus. Passend dazu wurde ein Werkzeugregal und eine Arbeitsflächenbeleuchtung eingebaut. Entsprechend der Grundidee wurde auch hier eine Beleuchtungskomponente verlastet, die eine großzügige Ausleuchtung der Arbeitsstelle ermöglicht. Tauchpumpen mit einer Gesamtleistung von 2600l/min sowie zwei 5 kVA Aggregate für den Betrieb ermöglichen einen autarken Einsatz des Fahrzeugs für leistungsfähige Pumparbeiten.
Genau wie der MLW III verfügt auch der MLW II über einen Einspeisepunkt zur vereinfachten Stromentnahme im Fahrzeuginneren. Dies ermöglicht einen komfortablen Einsatz des Aufbaus als mobile, wettersichere Werkstatt für provisorische Instandsetzungsarbeiten.
Darüber hinaus ist der Unimog zum Transport von schwereren Komponenten, wie Standverteiler, Erdkabeltrommeln, Rohren und anderen sperrigen Gütern vorgesehen.

Die Kombination der beiden Fahrzeuge ergibt also eine höchst leistungsfähige Basisstation zur Koordinierung der Elektroverteilung an der Einsatzstelle oder eine voll ausgestatte Werkstatt zur Reparatur von Gerät, kann aber auch das Rückgrat einer großflächigen Beleuchtung bilden.
Unabhängig voneinander lassen sich die beiden Fahrzeuge einsetzen, wenn an verschiedenen Stellen Keller leergepumpt werden müssen oder an verschiedenen Stellen Licht benötigt wird.

Nach dem Abschluss der einjährigen Umbauarbeiten steht in jedem Fall das Urteil der Beteiligten Helfer, die einen Großteil ihrer Freizeit mit dem Umbau verbrachten haben – die einstimmige Meinung: Es hat sich gelohnt! Die beiden Fahrzeuge werden sicherlich den künftigen Einsatzablauf vereinfachen und die Aufgaben der Helfer bestmöglich unterstützen.

Verfasser: Sause Markus
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